Moorseife
Wir haben uns schon morgens kaputt gelacht bei dem Gedanken das wir heute ins Moor gehen. Dieser Ausflug war schon von langer Hand geplant worden und mein Mann beteiligte sich rege daran. Es wurde hin und her überlegt, welches Equipment wir benötigen. Reicht die Festigkeit aus, was tun wir wenn…. Ich muss schon wieder schmunzeln und möchte euch nicht länger auf die Folter spannen. Wir lieben Moorseife und eine besondere Zutat ist Moorwasser! Hinter den Dünen gibt es ein großes Moorgebiet, das renaturiert wird. Einige Schauseen sind dort angelegt und frei und ohne Gefahr zugängig. Bisher bin ich immer alleine dorthin gewandert und habe mir eine kleine Flasche abgefüllt und mitgenommen. Es ist ein sog. Regenmoor und die Wasserstände sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Ich erinnere mich das ich vor 2 Jahren (fluchend) flach auf dem Boden lag und mein Arm gerade so an die Wasseroberfläche reichte. Dieses mal hatten wir Glück, der See war bis zur Oberkante gefüllt.
Dieses Jahr also wollte mein Mann mitgehen und mich unterstützen Moorwasser zu „stibitzen“. Soweit ich weiß ist nicht verboten, aber wir wollen auch keinen Konflikt heraufbeschwören. Deshalb wollten wir möglichst allein am See sein. Ich hatte keine Bedenken, denn ich wanderte schon stundenlang dort im Moor und bin nur 1-2 Menschen begegnet. Herrlich ruhig und Natur pur. Wie das so ist, wenn man etwas plant. Ich glaube ich habe an dem See noch nie so viele Menschen gesehen wie an diesem Tag. Ihr könnt euch sicher unsere Aufregung vorstellen. Zuerst haben wir uns eine Stelle gesucht an der der See gut zugänglich ist. Dort steht eine Bank und ausgerechnet da saßen 2 Frauen die sich lebhaft unterhielten. Wir also weitergelaufen, um die nächste Ecke und haben gewartet. Da mussten wir schon das erste mal kräftig Lachen. Gerade als ich ihnen erzählen wollte das es 50 m weiter noch eine Bank mit fantastischem Ausblick gibt, standen sie auf und gingen weg. Also haben wir schnell die Bank besetzt und unsere Vorbereitungen begonnen. Schnur an den Behälter, Stock zum runterdrücken gesucht und dann… Kam doch tatsächlich eine Wandergruppe vorbei, die natürlich auch erstmal die Aussicht genießen wollten, Fotos machen usw. Ich lag vor lachen auf dem Boden… Endlich wollten wir einen Versuch wagen, da kamen 2 Menschen mit Hund um die Ecke… Die Interessierten sich nicht für den Ausblick und wurden von dem Hund auch schnell weitergezogen. Wir schauten uns nur an und mussten schon wieder lachen. Danach hatten wir aber endlich unsere Ruhe und haben das ersehnt Moorwasser abgefüllt.
Nach dieser Nervenaufreibenden Aktion steuerten wir den nächsten Bäcker an und genossen erstmal eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. Ich hab den Rest vom Tag bis über beide Ohren gegrinst. Also diese Aktion wird mir sehr lange in Erinnerung bleiben.
Wieder zuhause habe ich auch schon bald eine Moorseife hergestellt. Beduftet mit dem Parfümöl Chai Tea, das einen warmen, irgendwie kuscheligen Geruch hat. Passend zum Herbst, wenn die Seife bereit ist zum verwenden. Es wurde extra getrocknetes Moor in das Moorwasser eingerührt, bis es ein dickflüssiger Brei wurde und anschließend in den fertigen Seifenleim untergerührt. Schnell muss der Seifenleim dann in die bereitgestellten Blockformen. Es beginnt sofort anzudicken und so glatt wie sonst ist es mir auch nicht gelungen, aber das macht nichts. Die rustikale Oberfläche macht für mich auch den Scharm der Moorseife aus.
Frösche hatte ich dieses Jahr keine gesehen, aber ich fand den Stempel sehr stimmig.
Und hier kommt noch die Auflösung der Urlaubs-Erinnerung-Seife #1
Habt ihr richtig geraten?
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